16.07.2015 – Schön war´s, beim „kleinen Landesfeuerwehrtag“ in Böblingen
Der Fokus der baden-württembergischen Feuerwehrwelt war vom 16. bis 18. Juli auf den Landkreis Böblingen gerichtet: Der Landkreis sowie seine 26 freiwilligen und die vier Werkfeuerwehren durften die Versammlung des Landesfeuerwehrverbands Baden-Württemberg auf dem Flugfeld Böblingen/ Sindelfingen ausrichten. Ganz nach dem Motto „Vielfalt. Engagement. Sicherheit.“ wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ein besonders herzlicher Gastgeber zu sein und den 2.500 Besuchern ein unvergessliches Event mit der besonderen Note zu bieten. Und das kam prima an – zumindest gab es von allen Seiten Lob und dankende Worte. Zeitgleich mit der Landesverbandsversammlung fanden die Landesausscheidungen der traditionellen Feuerwehrwettkämpfe und das Landeswertungsspielen der Feuerwehrmusik statt.
Die Freiwilligen Feuerwehren sind alternativlos.
Wie man trotz der ungünstigen demografischen Entwicklung auch in Zukunft genügend Menschen für die Freiwilligen Feuerwehren des Landes gewinnen kann, wurde am 18. Juli 2015 in der auf dem Flugfeld Böblingen/ Sindelfingen durchgeführten Versammlung des Landes-feuerwehrverbands Baden-Württemberg mit den Spitzen und Vertretern aller baden-württembergischen Feuer-wehren sowie mit hochrangigen Vertretern der Landespolitik diskutiert. Dr. Frank Knödler, der Präsident des Landesfeuerwehrverbands, hob hervor, dass nun die Rahmenbedingungen für das Ehrenamt optimiert werden müssten. Wenn immer weniger Menschen zum Feuerwehrdienst bereit wären, müssten die Städte und Gemeinden erheblich mehr in hauptamtliches Feuerwehrpersonal investieren.
Die Feuerwehren im Land mit aktuell rund 110.000, fast ausschließlich ehrenamtlichen Einsatzkräften, werden in den nächsten 25 Jahren enorme altersbedingte Abgänge aus dem aktiven Dienst zu verzeichnen haben. Gleichzeitig werden immer weniger junge Menschen zur Verfügung stehen, mit denen diese Lücken geschlossen werden können. „Allein schon aus wirtschaftlichen Grün- den müssen wir alles Erdenkbare in die Wege leiten, um unser ehrenamtliches Feuerwehrwesen zu stabilisieren.“, betonte Dr. Frank Knödler in der Böblinger Legendenhalle. Denn: Wenn der Nachwuchs wegbricht, müssten die Kommunen flächendeckend hauptamtliche Kräfte einstellen – was kaum finanzierbar sei: Neun Kräfte benötigten 45 Stellen á 55.000 Euro. „Das macht unter dem Strich 2,5 Millionen Euro jährlich.“ Bei 1.100 Wehren seien dies 2,6 Milliarden Euro – „zehn Prozent der kommunalen Gesamtausgaben im Land für 2015.“
Unschätzbar günstig sei dagegen das Ehrenamt in den Freiwilligen Feuerwehren, die dafür jedoch künftig uneingeschränkt von Staat und Gesellschaft unterstützt werden müssten. Entsprechende Vorschläge hat der Feuerwehrverband erarbeitet und in dem Strategiepapier „FREIWILLIG.stark!“ zusammen gestellt. „Wir sehen in ihm einen hervorragenden Beitrag zur langfristigen Stärkung des ehrenamtlichen Feuerwehrdienstes.“, betonte der oberste Feuerwehrmann des Landes weiter. Die meisten Vorschläge des Strategiepapieres seien ganz ohne Kosten umsetzbar. Andere kosteten auch Geld, in den allermeisten Fällen sei der Aufwand jedoch mehr als überschaubar. Daher gelte es nun, Anstöße zur Förderung ehrenamtlicher Strukturen auf allen staatlichen Ebenen zu geben. Aus den unmittelbar bevorstehenden Gesprächen mit Gemeinde-, Städte- und Landkreistag erhofft sich der Landesfeuerwehrverband einen kräftigen Impuls zur Umsetzung des Strategiepapieres.
Viele der aufgezeigten Fördermöglichkeiten seien heute schon rechtlich möglich; für einige andere brauche man noch eine entsprechende Grundlage. Diese erhoffe man sich über eine Änderung des Feuerwehrgesetzes für Baden-Württemberg, zu der im Moment die Anhörung laufe. „Darin bieten wir künftig die Möglichkeit, auch innerhalb einer Feuerwehr die Arbeits- und Aufgabenteilung nach Kompetenzen und Leistungsvermögen zu optimieren“, erklärte der Innenminister Reinhold Gall. Die Feuerwehr könne sich auf diese Weise für Menschen öffnen, die beispielsweise vor einem Atemschutzeinsatz Respekt haben, jedoch Aufgaben im Informations-/ Kommunikationsbereich bei Einsätzen und Übungen übernehmen wollten. Parallel dazu solle engagierten Feuerwehrangehörigen in Lebensphasen, in denen wenig Zeit für Hobbys und ehrenamtliches Engagement vorhanden sei, eine Perspektive zum Verbleib in der Einsatzabteilung geboten werden. Es müsse verhindert werden, dass zu viele gut ausgebildete Feuerwehrangehörige mit großer Lebens- und Berufserfahrung die Freiwilligen Feuerwehren viel zu früh verlassen.
Um die Attraktivität des Feuerwehrdienstes noch besser darstellen zu können, stellte der Innenminister die neue Imagebroschüre „WIR LEBEN RETTEN“ vor. „Ich meine, dass wir mit dieser Broschüre bundesweit erstmals einen Werbeträger geschaffen haben, der die Wehren umfas- send beschreibt!“, stellte Minister Gall fest, der selbst akti- ver Feuerwehrmann ist. Mit eindrucksvollen Bildern und Texten stellt die Broschüre auf 32 Seiten die Feuerwehr in Baden-Württemberg vor. Persönlichkeiten wie der Freiburger Erzbischof Burger, der Comedian Bülent Ceylan, Generalinspekteur a.D. Wolfgang Schneiderhan oder Bundestrainer Jogi Löw melden sich zu Wort und bekennen sich zu IHRER Feuerwehr. Der Innenminister verwies auch auf den Neubau und die Weiterentwicklung der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal. Mit Blick auf komplexe Schadenszenarien müssten die Feuerwehren, die Hilfsorganisationen, das THW, die Bundeswehr und die Verwaltung im Einsatz eng, professionell und eingespielt zusammenarbeiten und könnten sich dort vorbereiten.
„Qualifizierte Aus- und Fortbildung ist eine entscheidende Grundlage der Erfolgsgeschichte Feuerwehr in unserem Land. Darüber sind wir uns sicher alle einig.“, konstatierte Feuerwehrpräsident Dr. Frank Knödler. Deshalb war ein weiterer Schwerpunkt der Landesverbandsversammlung die optimierte Aus- und Weiterbildung der ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen. Ein immer umfangreicheres Arbeitsgebiet und immer komplexere technische Geräte dürften zu keiner Überforderung der Einsatzkräfte führen.
Mit modernsten pädagogischen Konzepten und virtueller Software möchte man dazu beitragen, dass die Vielfalt der Aufgaben schneller und nachhaltiger trainiert werden kann. Wichtig sind dem Verbands-Chef zudem Feuerwehrbedarfspläne, die das Land, jeder Kreis und jede Kommune aufstellen und fortschreiben müsse. „Darin lässt sich klar regeln, was wann wie benötigt wird.“ Denn die Finanzen treiben Knödler Sorgenfalten auf die Stirn. Dem pflichtet der Böblinger Landrat Roland Bernhard bei: „Das Geld ist knapp.“ 890 000 Euro stünden für 17 Anträge zur Verfügung. „Die Quote liegt bei sensationell wenigen 49 Prozent.“ Der Investitionsstau müsse – auch durch mehr Geld vom Land – abgebaut werden. Knödlers innere Flamme lodert besonders beim Thema Brandschutz auf. „Die Architektur hat sich in den letzten Jahren spürbar geändert, hin zu einer offenen, lichtdurchfluteten großzügigen Bauweise.“ Große Verkaufsstätten wie das Milaneo oder auch das Mercedes-Benz-Museum habe es in der Vergangenheit nicht gegeben. Erst die qualifizierte Mitarbeit der Feuerwehr habe diese Bauvorhaben ermöglicht; natürlich unter Berücksichtigung der kardinalen Ziele des Vorbeugenden Brandschutzes. „Denn der Schutz der Menschen steht für uns im Mittelpunkt unseres Handelns!“
Wie leistungsfähig die ehrenamtlich organisierten Feuerwehren im Landkreis Böblingen sind, haben für den Böblinger Landrat Bernhard die Blauröcke u.a. bei drei Großbränden im vergangenen Jahr unter Beweis gestellt. Deshalb war es ihm auch ein Anliegen, die enorme Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren als „Dienstleister mit vielfältigen Aufgaben“ sowie als „Garanten der inneren Sicherheit“ für die Bevölkerung und das Gewerbe besonders hervorzuheben. Er sagte seine Unterstützung zu, um die Leistungsfähigkeit der Feuerwehren nachhaltig zu sichern.
Unter der Überschrift „Von Gelbfüßlern und Sau-schwaben“ referierte der aus Funk- und Fernsehen bekannte Professor für Europäische Ethnologie Dr. Werner Mezger über das spannungsgeladene Verhältnis von Badenern und Württembergern. Mezger zeichnete die Kulturgrenzen im Ländle auf und ging auf Unterschiede in der Sprache ein. Seinen kurzweiligen Vortrag untermalte er mit Beispielen, die das Publikum zum Schmunzeln brachten. Unterschiede gebe es auch bei den Witzen, die man übereinander erzähle. Auch nach über 60 Jahren Vernunftehe dürfe dieses „Gefrotzle und Gegäbele“ nicht aussterben. „Das Erlahmen des sich kritisch Beäugens und aneinander-Herumnörgelns wäre ein herber Verlust für das kulturelle Klima in unserem Land und vielleicht auch ein ökonomischer Verlust in unserem Muster-Ländle“, unterstrich der Volkskundler am Vortragsende.
Auch Ehrungen standen auf dem Programm. Mit der Albert-Bürger-Medaille ausgezeichnet wurde Dr. Eberhard Bürger, Sohn des verstorbenen Präsidenten des Deutschen und des Landesfeuerwehrverbands Baden-Württemberg. Eberhard Bürger war im Landesfeuer-wehrverband 23 Jahre lang Fachgebietsleiter Gesundheitswesen und Rettungsdienst und hat sich große Verdienste um die gesundheitlichen Aspekte des Feuerwehrdienstes erworben. Zu Ehrenmitgliedern des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg wurden Manfred Bau (Villingen-Schwenningen), Jörg Berger (Sexau), Prof. Dr. Walter Jäger (Tübingen), Dr. Rolf Kübler (Stuttgart) sowie Manfred Tremmel (Ötigheim) ernannt. Damit werden die herausragenden Verdienste der Genannten um den Landesfeuerwehrverband und um das Feuerwehrwesen in Baden-Württemberg gewürdigt.
Um das positive Bild der Feuerwehrangehörigen in der Öffentlichkeit zu pflegen, hat Markus Priesching, Chef der Feuerwehren im Kreis Böblingen, mit seinen 650 Helfern rund um den Landesverbandstag einiges auf die Beine gestellt. Entsprechend dem Motto „Vielfalt. Engagement. Sicherheit.“ konnte sich die Bevölkerung im Feuerwehr-Erlebnispark über das Aufgabengebiet der Feuerwehren aus erster Hand informieren und sich auch selbst als Feuerwehrfrau oder -mann versuchen. Außerdem konnte man sich die Landesmeisterschaften der Feuerwehr-Wettbewerbe ansehen. „Viele wissen gar nicht, dass sich Feuerwehren neben ihren eigentlichen Aufgaben „Helfen. Retten. Bergen. Schützen.“ bei Sportwettkämpfen auch mit anderen Wehren messen.“, erläutert Priesching weiter. Dabei haben die Feuerwehr-Wettbewerbe im Landkreis Böblingen eine große Tradition. Auch das elfte Landeswertungsspiel der Feuerwehrmusik war ein absolutes Highlight mit hochkarätigen Musikvorträgen. Die neun Teilnehmergruppen präsentierten einen Querschnitt der Feuerwehrmusik: Von Pop, Rock über Märsche bis hin zum Musical war alles dabei!
Abgerundet wurde der „Kleine Landesfeuerwehrtag“ im Landkreis Böblingen durch eine Ausstellung zur Feuerwehr-Historie sowie durch eine sehr gut besuchte Fachmesse mit deutlich über 30 Ausstellern der Feuerwehrindustrie und Dienstleistern.
Gerd Zimmermann, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbands Böblingen
Begrüßungsabend in Herrenberg. Kameradschaftsabend in Böblingen.
Außer der hohen Feuerwehrpolitik stand bei den Landesverbandsversammlung auch der persönliche Erfahrungsaustausch und das Netzwerke bilden im Vordergrund. Optimale Möglichkeiten dazu gab es bei sommerlichen Temperaturen beim Begrüßungsabend in Herrenberg ebenso wie beim Kameradschaftsabend in Böblingen. Man genoss die kulinarischen Köstlichkeiten, führte gute Gespräche – und wer wollte, konnte auch das Tanzbein schwingen.
Neue Impulse für die Aus- und Weiterbildung.
Anfangs beschränkten sich die Feuerwehren darauf, Feuer zu löschen. Dass dies oft nur mangelhaft gelang, belegen Brände, bei denen ganze Ortskerne zerstört wurden. Bis heute hat sich die Feuerwehr zu einem wahren Allrounder entwickelt. Auf das vielfältigere Anforderungsprofil müssen sich die Ehrenamtlichen entsprechend gut vorbereiten, für die professionelle Aufgaben-erledigung ist immer mehr Spezialgerät erforderlich. Damit der Zeitaufwand für die Feuerwehrleute nicht ins unermessliche steigt, ist eine effektive Aus- und Weiterbildung notwendig. Innovative Konzepte, die nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen entwickelt worden sind, waren deshalb Inhalt der Vortrags- und Diskussionsveranstaltung im Sparkassenforum.
Unter der Überschrift „Lehren, ohne zu belehren.“ warb Prof. Dr. Rolf Arnold von der TU Kaiserslautern dafür, statt der klassischen Wissensvermittlung zu einer Lernbegleitung, einem Coaching überzugehen. Denn die Entwicklung von Kompetenzen und von Bildung sei eine Leistung, die Lernende selbst erzeugen müssten. Es sei erwiesen, dass man 80% des Erlernten in seinem Leben außerhalb der Schule durch Erfahrung erlange. Man müsse darauf achten, dass die Lernenden Probleme selbst lösen und in die Lage gebracht würden, sich neue Sichtweisen, neues Wissen und neue Handlungsformen selbstständig anzueignen.
Thomas Egelhaaf und Andreas Meyer von der Landesfeuerwehrschule BW stellten dar, dass sie ihr Ausbildungskonzept auf die Arnoldsche Lehre bereits angepasst hätten. Mit dem Bezug der neuen LFS Anfang 2017 werde das durch entsprechend konzipierte Lernräume zusätzlich optimiert. Egelhaaf führte zudem aus, dass das Lehrgangsangebot laufend auf den Bedarf der Feuerwehren ausgerichtet werde. Angesichts zahlreicher ungenutzter Gruppen- und Zugführer-Lehrgangsplätze relativiere sich die Mär von zu langen Wartezeiten. Der Schulleiter mahnte jedoch zu mehr Verbindlichkeit, die gebuchten Lehrgänge auch anzutreten.
Einen Einblick, wie virtuelle Welten in der Weiterbildung genutzt werden können, gab KBM Guido Plischek, der im Kreis Böblingen seit Jahren die Führungskräfte mit entsprechenden Programmen trainiert. Martin Zimmermann, Vorstand des Virtual Dimension Centers, vermittelte mit zahlreichen Anwendungsbeispielen einen Eindruck, was heutzutage alles möglich ist. Man brauche vorwiegend Ideen aus der Praxis, die dann mit seiner Hilfe schnell umgesetzt werden könnten – für kleines Geld, wie Zimmermann mehrfach betonte.
Vom Projekt TIBRO berichtete Prof. Dr.-Ing. Uli Barth. Mittels wissenschaftlich aufbereiteter Szenarien könne man einen Baukasten zur Feuerwehrbedarfsplanung zusammen stellen. Die in drei Jahren Forschungsarbeit ermittelten Ergebnisse würden derzeit zusammengefasst und anschließend kommuniziert. Praktische Beispiele, auf was sich die Feuerwehren bei einem Brand einstellen müssten und was sich in den letzten Jahren konkret verändert habe, stellte Branddirektor Ruhs von der BF Frankfurt/ Main dem Auditorium vor. In über 60 Brandversuchen und Löschangriffen habe sich gezeigt, wie ungünstig die Überlebenschancen in einem modernen Wohnzimmer sind.
Feuerwehr-Erlebnispark für die Bevölkerung
„Feuerwehr sehen, Feuerwehr erleben“: Im Erlebnispark, den die Feuerwehren des Landkreises Böblingen den mehreren hundert Besucherinnen und Besuchern geboten haben, wartete ein großes Familienprogramm mit Action und Informationen rund um die Themen „Retten. Löschen. Bergen. Schützen.“ An zahlreichen Mitmach-Stationen kamen alle Feuerwehrfans, ob groß oder klein, garantiert auf ihre Kosten: Ob beim Riesen-Feuerwehr-Memory, dem Kübelspritz-Spiel, dem Feuerwehr-Hindernis-Lauf oder auch den Geschicklichkeitsübungen mit hydraulischen Rettungsgeräten.
Auch all diejenigen waren auf dem Flugfeld an der richtigen Adresse, die schon immer gerne Feuerwehrmann oder -frau sein wollten: An vielen Stationen gab es Informationen zum Hobby sowie zu den Aufgaben der Feuerwehr bzw. Jugendfeuerwehr.
Attraktives Rahmenprogramm für Begleitpersonen
Während des Seminartags und am Tag der Verbands-versammlung konnten die begleitenden Partnerinnen und Partner die Vielfalt des Landkreises Böblingen live erleben. Unter dem Motto „Gesundheit und Kultur“ besuchte man am Freitag zunächst die Firma Schoenenberger, einen Marktführer der Reformhausbranche, bei dem viele Tipps rund um Naturprodukte und Naturkosmetik warteten. Bei einem Rundgang durch Leonbergs historische Altstadt konnte man Fachwerk aus dem Spätmittelalter sehen und großen Namen begegnen. Am Samstag konnten die Partnerinnen und Partner mit allen Sinnen genießen und die Schokoladenseiten des Landkreises erleben: Zunächst sah man im Museum der Alltagskultur im Schloss Waldenbuch das Gewöhnliche außergewöhnlich in Szene gesetzt bevor der Schokoladenduft von Ritter Sport zum Fabrikeinkauf verführte. Hoch über den Dächern Herrenbergs schließlich konnte Europas einziges Glockenmuseum besichtigt sowie ein traumhafter Ausblick genossen werden. „Das waren schöne, unterhaltsame Tage, an denen alles gepasst hat!“, war man sich am Schluss einig.
Veni, vidi, vici: Sie kamen nach Böblingen, sie schauten sich den Übungsablauf genau an und sie gewannen das Bundesleistungsabzeichen in Bronze.
„Als kleine Sensation, einen Weltrekordversuch!“, hatte der LFV-Vizepräsident Gerhard Lai die Wettbewerbsgruppe angekündigt die als „Gruppe Baden-Württemberg“ am Ende der Landesverbandsversammlung in Böblingen an den Start ging. Eine kleine Sensation war schon die Besetzung dieses Teams: Mit dem Gruppenführer Reinhold Gall (Innenminister des Landes BW) gingen Willi Dongus (Geschäftsführer des Landesfeuerwehrverbands BW), Landesbranddirektor Hermann Schröder, Dr. Christian Schneider (Regierungsvizepräsident), Thomas Egelhaaf (Leiter der Landesfeuerwehrschule BW), Thomas Frech (Stadtbrandmeister BB), Markus Priesching (Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands BB), Kreisbrandmeister Guido Plischek und Bezirksbrandmeister Frieder Lieb an den Start. Und weltrekordverdächtig war auch die Motivation, die Freude der Mannen, diese Herausforderung anzu-nehmen. Sie ließen sich von der Böblinger Wettkampfgruppe in die Abläufe einweisen, sie trainierten mehrmals geduldig und engagiert im Hof der Böblinger Feuerwache und sie konnten sich vollkommen zurecht nach einer fehlerfreien Übung gegenseitig das Bundesleistungsabzeichen in Bronze ans Revers heften. Sicher, es gab schnellere Teams an diesem Tag. Aber es wirkte geradezu ansteckend, mit wie viel Freude, Motivation und Engagement diese Gruppe gestandener und erfolgreicher Männer hier antrat. „Neues wagen, auch wenn man schon alles erreicht hat.“, so die Botschaft der Gruppe Baden-Württemberg und ihr Appell an alle Feuerwehrangehörigen, diese sportliche Seite der Feuerwehrwelt doch auch einmal selbst auszuprobieren. „Nächstes Jahr treten wir für Silber an!“, gab ein bestens gelaunter Landesbranddirektior zu Protokoll. Dem bleibt eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.